Jagd auf Nordlichter und Fahrt mit dem Husky Schlitten

Nachdem wir erst gegen halb 6 wieder im Hotel waren, war unsere Motivation um 7 schon wieder zum nächsten Ausflug zu starten nicht ganz so hoch. Aber wir wollen ja die Polarlichter sehen und haben deswegen extra eine Tour mit dem Auto gebucht, weil man so flexibler zu den Orten fahren kann. An dieser Stelle ein dickes Danke an unsere Reiseleiterin Sophie, die uns alle Ausflüge gebucht hat, die einer der Gruppe machen wollte und irgendwie in den Zeitplan gepasst haben. Es sind keine Wünsche offen geblieben.

In der Agentur hatten wir wieder Glück, dass wir nicht in der großen Gruppe mit 25 Personen los sind, sondern eine kleinere Gruppe mit einem zusätzlichen Pärchen waren. Und wieder hatten wir eine super nette Guide. Sie hat uns wirklich viel rund um die Polarlichter erzählt und erklärt. Als wir am ersten Spot ankamen und es dort ziemlich voll war, hat sie spontan entschieden zu einem anderen Ort zu fahren. Dort auf dem See waren wir die einzigsten und es war toll. So ruhig. Sie hat eine App und hat uns genau erklärt, was welcher Wert zu bedeuten hat. Und auch erklärt, dass die Polarlichter mit dem Auge gar nicht so beeindruckend sind. Die grüne Farbe sieht man erst auf Fotos. Und auch, dass der KP-Wert angibt, auf welcher Höhe die Lichter zu sehen sind, war neu und spannend für uns. Am See gab es nochmal ein Feuer im Schnee und das obligatorische BBQ (sie hatte Verständnis, dass sich unsere Begeisterung in Grenzen gehalten hat ;)).

Polarlichter haben wir leider keine gesehen. Es war zwar nicht bewölkt, aber die Aktivität war einfach zu niedrig. Dezember und Januar wären keine so guten Monate hat sie uns dann noch erklärt. Trotz der Enttäuschung war es ein schöner Ausflug, aber auch wieder superkalt.

Am nächsten Morgen mussten wir dann wieder früh raus. Nachdem wir am ersten Tag in einem Huskyschlitten mitfahren durften, wollten wir auch mal selbst fahren. Und die Huskys wollen morgens direkt arbeiten, deswegen ging es früh los. Mit dem Bus sind wir zur Husky-Farm gefahren. Und dann wieder warm einpacken. Es sind -23 Grad, d.h. Overall über alles, 2 Paar Socken und 2 Paar Handschuhe. Nach einer kurzen Einweisung durften wir dann ran. David ist die erste Hälfte gefahren, Lena die zweite. Die Tour durch die verschneite Landschaft bei aufgehender Sonne, auch einfach toll. Leider waren unsere 5 Huskys ein bisschen unmotiviert und nicht so schnell. Von den 30 km/h, die solche Schlitten schnell werden können, waren wir weit entfernt. Als es den Berg hoch ging, sind sie einfach stehen geblieben. Da musste dann ein Guide kommen und uns erklären, dass wir den Schlitten anschieben müssen; die anderen Schlittenführer mussten nur wissen wie man bremst 😉

Vielleicht war es auch ganz gut, dass wir nicht ganz so schnell waren. Es war echt kalt mit dem Fahrtwind. Sogar die Wimpern sind eingefroren. Aber auch wieder aufgetaut 😛 Unser Plan die Skibrille anzuziehen ging nicht auf, weil der Atem sofort gefroren ist und damit eine Eisschicht auf der Brille war.

Trotz allem war es ein absoluter magic Moment (wir haben echt ein paar gesammelt in der Woche).

Nach der Tour hatten wir noch eine Stunde im Hotel um alles einzupacken (die letzten 2 Tage war echt voll und anstrengend) und dann ging es weiter zum Eishotel…

Tagestour am See

Am Freitag hatten wir einen großen Ausflug. Aber erstmal durften wir bei -17 Grad morgens um 8 Uhr an einem Container 45 Minuten auf unseren PCR Abstrich warten. Das war neben der Regel, dass alle Restaurants um 20 Uhr schließen müssen, die einzige „Einschränkung“ durch Corona. Wir haben uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht, ob die Reise wegen Corona und den Einschränkungen überhaupt Sinn macht. Jetzt sind wir froh, dass wir das nicht zu entscheiden hatten und sie stattgefunden hat!

Aber zurück zum Ausflug. Wir waren eine kleine Gruppe, außer uns waren noch 2 chinisische Studentinnen dabei und hatten einen supernetten Guide. Nach einer halben Stunde Fahrt zu einem See und nochmal warm einpacken, duften wir direkt die Schneeschuhe anschnallen und sind über den See „gewandert“. Das Laufen mit den Schneeschuhen ist etwas gewöhnungsbedürftig und anstrengend, klappt aber gut. Der See war ca. 50 cm dick zugefroren und das Eis von viel Schnee bedeckt. Die Landschaft ist einfach nur malerisch und die Stille und das „allein sein“ dort hat es zu einem ganz besonderen Moment gemacht.

Nach der Wanderung haben wir dann mit einem riesigen Bohrer ein Loch in die Eisdecke gebohrt. Das war super anstrengend und hat auch einige Zeit gedauert. Als wir dann endlich durch waren, haben wir uns auf kleine Hocker gesetzt und tatsächlich in dem Loch geangelt. Nicht, dass wir ernsthaft was fangen konnten, ist nämlich gerade keine Saison zum Fischen. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht und darum geht es beim Eisangeln auch gar nicht.

Dummerweise ist einer der Chinesinnen ihr Handy in das Loch gefallen. Die beiden haben ganz klischeehaft alles fotografiert und beim Versuch das Loch von oben zu fotografieren, ist es dann reingefallen. Sie hat noch versucht es rauszuholen mit dem Ergebnis, dass ihr Arm bis zum Oberarm klatschnass war. Sie hat dann angefangen zu weinen als klar war, dass man es nicht retten kann. Wenn das Loch groß genug gewesen wäre, wäre sie wahrscheinlich hinterher gesprungen. Keine Ahnung wie kalt das Wasser war, aber die Außentemperatur lag bei -17 Grad. Unser Guide hat dann einen Kollegen angerufen (der ihn am Telefon erstmal ausgelacht hat, weil das wohl ein Running Gag bei ihnen ist, aber noch nie wirklich passiert ist), der dann einen Magneten und ein langes Seil gekauft hat (Tiefe an der Stelle 5-6 Meter) und tatsächlich versucht hat, das neue iPhone zu finden. Spoiler: hat nicht geklappt. Aber nachdem die Studentin mit ihren Eltern telefoniert hat und sie versprochen haben ihr ein neues iPhone zu kaufen, war die Stimmung wieder gut.

Danach haben wir so Trockenanzüge angezogen und konnten in ein Wasserloch im See um auf dem Wasser zu treiben. Die Anzüge haben uns wirklich trocken gehalten, nur David hatte ein kleines Loch und deswegen ein bisschen Wasser im Ohr. Durch den Auftrieb lag man fast sofort auf dem Rücken und es war wirklich schwierig sich wieder hinzustellen. Es war übrigens so kalt, dass sich sofort wieder eine Eisschicht auf dem Wasser gebildet hat, wenn es keine Bewegung an der Oberfläche gab. David hat erstmal Eisbrecher gespielt. 🙂 So auf dem Rücken auf dem Wasser treibend und totale Stille, das war auch sehr beeindruckend. Nach ca. 20 Minuten wurde es dann doch kalt und wir sind wieder raus.

Zum Abschluss gab es wieder ein BBQ, diesmal mit Lachs, Würstchen und Marshmallows. Die Zimtkekse und den warmen Saft gab es übrigens auf jedem Ausflug, unabhängig vom Veranstalter. Scheint dort so üblich zu sein 🙂

Der ganze Ausflug war ein echtes Highlight. Es war der Ausflug, auf den wir beide vorab am ehesten verzichtet hätten. Aber wir sind so froh, dass wir ihn gemacht haben. Das Programm, die Landschaft, vor allem die Momente mitten auf dem See – unvergesslich. Wir hoffen die Fotos können euch einen kleinen Einblick verschaffen.

Tag 3 – Snowmobil Tour

Am 3. Tag waren wir abends noch auf einer Snowmobil Tour auf der Jagd nach Polarlichtern.

Bei -20° mussten wir uns sehr warm einpacken, aber man bekommt den Anbietern solcher Touren immer Kleidung gestellt.

Damit ihr mal eine Vorstellung bekommt, was wir so anhaben: 2 Oberteile, Fleecejacke, Skijacke, lange Unterhose, Skihose, darüber einen Overall vom Veranstalter, 2 Paar dicke Socken, Schneeschuhe, 2 Paar Handschuhe übereinander, 1-2 Schaals. Also so viel, dass man sich kaum noch bewegen kann 🙂 Und trotzdem wurde an dem Abend irgendwann kalt.

Nachdem alle Teilnehmer eingekleidet waren (dauert dann gerne mal 30 Minuten), sind wir mit den Snowmobilen ca. 25 Minuten zu einer Hütte gefahren. David durfte fahren. In der Hütte gab es Feuer und BBQ, d.h. wir durften Würstchen und Marshmallows über dem Feuer rösten. Dazu gab es heißen Preiselbeersaft. Der ist sehr viel leckerer als es sich anhört.

Leider hatten wir kein Glück mit den Polarlichtern (bewölkt und keine Aktivität). Deswegen ging es nach einer guten Stunde zurück, diesmal mit Lena am Steuer.

Das Snowmobil fahren hat super viel Spaß gemacht, aber es ziemlich anstrengend das Teil gerade zu halten. Und es war echt kalt.

Lappland Tag 2 & 3

Da unsere Wunschtour gestern nicht geklappt hat (ok, war auch sehr kurzfristig eine längere Husky-Tour für den nächsten Tag buchen zu wollen) hatten wir gestern und heute etwas Freizeit ohne Programm.
Deshalb gibt es heute mal ein paar allgemeinere Infos und Impressionen für euch.

David: Gestern wollte ich eigentlich an einem offeneren Platz etwas außerhalb der Stadt ein bisschen Drohne fliegen gehen. Ich bin also 20 Minuten durch den Schnee gelaufen zur Rückseite des Arktikums, wo ich auf Maps einen schönen Platz gefunden hatte. Dort sollte es ein paar spektkuläre Aufnahmen über den zugefrorenen Fluss und das Arktikum geben. Beim Auspacken der Drohne ist dann schon ein Flugzeug in sehr niedriger Höhe über mich geflogen und ich dachte schon, dass hier wohl etwas schiefgelaufen ist… Drohne also angemacht und wie erwartet bin ich mitten in der Einflugschneise vom Flughafen gelandet und der Quadrokopter versagt seinen Dienst, weil die Software die Flugverbotszone erkennt. Ich hab dann etwas auf der Karte in der App gestöbert und musste feststellen, dass quasi ganz Rovaniemi eine Warnzone ist und es unklar ist ob ich hier überhaupt fliegen kann.
Ich hoffe also die nächsten Tage bei den Touren noch den ein oder anderen Schnappschuss oder Film mit der Drohne machen zu können.

Zum Trost gab es danach erstmal eine Waffel (Wartezeit: 1 Stunde). Überhaupt heißt essen gehen in Finnland viel Zeit mitzubringen und besser zu reservieren. Unter 2 Stunden haben wir das bei einem normalen Essen nicht geschafft. Und ein gutes Stück teurer als in Deutschland ist es auch.

Unser Hotel liegt mitten in Rovaniemi und wir sind zu Fuß schnell im Einkaufszentrum mit Supermarkt, der Einkaufsstraße oder einem der vielen Restaurants. Für uns ist es total faszinierend, dass überall eine (teils festgetretene) Schneedecke ist. Dadurch fällt der Unterschied zwischen Gehweg und Straße nicht immer auf 🙂

Heute Mittag waren wir in einem Restaurant mit typisch finnischem Essen. Es hat sich keiner getraut das Überraschungsmenü zu nehmen. Aber immerhin eine Vorspeiseplatte mit finnischen Spezialitäten haben wir uns gegönnt. Und einiges liegen lassen 😛 Aber das Rentier Fleisch, das wir zur Hauptspeise hatten, war wirklich lecker. Ein leichter Wildgeschmack und sehr zart.

Heute sind es -20 Grad und die 7 Grad Unterschied zu gestern und vorgestern merkt man schon deutlich. Vor allem im Gesicht. Uns sind beim Spaziergang zum zugefrorenen Fluss die Haare und Wimpern eingefroren. Und wir waren froh nach einer knappen Stunde wieder ins Warme zu kommen.

Von daher wird es sehr interessant wie sich diese Temperaturen heute Abend anfühlen. Dann geht es mit dem Snowmobil auf Polarlichterjagd. Drückt uns die Daumen, dass wir welche sehen. Zumindest gibt es heute keinen Wolken, die die Sicht stören könnten.

1. Tag in Lappland

Nach einem leckeren Frühstück im Hotel haben wir uns warm eingepackt (Skiunterwäsche, Skihose und -jacke und extra dafür angeschaffte Schneestiefel) und haben vor dem Hotel auf unseren Guide für die heutige Tour gewartet. Da gab es erstmal einen Vorgeschmack auf die Kälte. (-13 Grad und Wind)

Der Guide hat uns ins Weihnachtsdorf in die Zentrale der Agentur gebracht und gecheckt, ob wir warm genug angezogen sind. Bei der Gelegenheit hat er uns erzählt, dass es einige Touristen gibt, die mit Jeans und Turnschuhen auf solche Touren wollen (5 Minuten später kamen tatsächlich 2 Kandidaten so rein).

Erster Stopp unserer Tour war eine Rentierfarm. Dort durften wir ein bisschen die Tiere kennen lernen und nach einer kurzen Einweisung tatsächlich alleine einen Schlitten mit Rentier vorne dran fahren. Leider wurde unser hoch motiviertes Rentier von dem Schlitten vornedran ausgebremst.
Hinterher durften wir uns drinnen bei Feuer und warmem Tee etwas aufwärmen und einen echt interessanten Vortrag über Rentiere anhören. Interessante Info z.B.: Die ca. 200.000 Rentiere weltweit sind alle in Besitz einer Person, es gibt keine wirklich wildlebenden Rentiere.

Danach ging es zu den Huskys, wo wir mit lautem Gebell begrüßt wurden. Die Tiere sind alle bevor es losgeht super aufgeregt und können gar nicht erwarten mit dem Schlitten loszulegen. Zu viert ging es dann im Schlitten zwei Runden durch den Wald. Gelenkt wurde der Schlitten aber von einer erfahrenen Husky-Führerin. Das war auch ganz gut so, weil zwei nebeneinander laufende Geschwister die ganze Zeit gekabbelt haben und nicht in der Spur geblieben sind.
Auch hier gab es in der Hütte dann nochmal ein paar Informationen zu den Huskys und was warmes zu trinken.

Anschließend sind wir zurück ins Weihnachtsdorf gefahren und hatten dort noch etwas Freizeit zum Umsehen. Das ganze ist sehr touristisch aufgebaut und es gibt hauptsächlich Souvenier-Shops und Essen. Von außen sind die Gebäude und das Areal aber sehr schön und liebevoll gestaltet. Natürlich haben wir dem Santa Clause Post Office und dem Weihnachtsmann persönlich einen Besuch abgestattet. Das schnell abgefertige Foto mit Santa für nur 45€ wollten wir dann aber nicht kaufen 😀

Da es gegen 15 Uhr schon wieder dunkel wird, ist es gefühlt dann schon Abend. Als wir um 16 Uhr wieder um Hotel waren, haben wir erstmal eine Pause gemacht und uns dann um 18 Uhr mit den anderen zum Abendessen getroffen. Im Restaurant hatten wir tatsächlich Saarländer am Nebentisch 😛

Nach dem leckeren Essen haben wir überlegt welche Touren wir die nächsten Tage noch machen wollen. In der Agentur kam dann die Ernüchterung: Touren für den nächsten Tag sind alle voll (hätte man sich auch denken können). Und auch eine größere Tour, die wir am Freitag machen wollen, findet evtl. nicht statt, weil einige Guides krank sind.

Insgesamt war das ein toller Tag mit ganz vielen Eindrücken und definitiv ein gelungener Start in den Urlaub!

Auf gehts nach Lappland

Was soll man sagen, Corona macht Reisen doch etwas komplizierter…

Wir haben für die Einreise in Finnland extra einen Same-Day PCR Test gebucht, damit wir sicher ein Ergebnis haben, dass weniger als 48h alt ist. Wenn das bis 0 Uhr (am Tag vor der Abreise) versprochene Ergebnis dann um 00:15 noch nicht da ist macht man sich so seine Gedanken ob das noch hinhaut.
Es kamen dann aber Gott sei Dank um 00:30 Uhr noch beide negativen Ergebnisse und damit konnte es am nächsten Tag losgehen.

Wir waren nach einer Ehrenrunde im Parkhaus (ein hoch auf die automatische Erfassung der freien Parkplätze) pünktlich am Treffpunkt bei unserer Coca-Cola Reisebegleitung.
Sowohl unsere Reisebegleitung Sophie als auch das andere Gewinnerpärchen sind total nett und unkompliziert. (Glück gehabt)

Beim Checkin ging dann der erste Stress los, als wir uns an die Riesenschlange anstellen mussten und es einfach nicht vorwärts ging… Auf Grund der Kontrolle der Corona-Dokumente dauert das alles etwas länger. Gegen 10:55 waren wir dann eingecheckt und sollten um 11:00 am Gate zum Einsteigen sein. (Spoiler: hat natürlich nicht funktioniert)
Noch „schnell“ durch die Sicherheitskontrolle in Frankfurt und dann zum Gate gehetzt. Wir durften aber noch einsteigen und dann noch eine halbe Stunde bis zum Start sitzen bleiben.

Damit waren wir natürlich auch später als geplant in Helsinki und durften – Überraschung – wieder hetzen um unseren (auch verspäteten) Flieger noch zu bekommen. Dank Fastlane bei der Einreise-Kontrolle haben wir das aber noch geschafft.

Transfer zum Hotel und Check-In liefen dann problemlos. Leider müssen auf Grund von Corona momentan alle Restaurants schon um 8 schließen und dann mussten wir uns mit dem Essen im Hotel um 19:30 etwas abhetzen.

Soweit also ein stressiger erster Tag, aber im Endeffekt hat alles geklappt und wir sind gut angekommen.

Stopover in Singapur

Das wars… Der Camper ist abgegeben und wir haben es tatsächlich geschafft wieder alles in unseren Rucksäcken und Taschen zu verstauen. Und das obwohl wir eine Kuscheldecke und eine Picknickdecke mehr haben.
Der Kilometerstand im Camper sagt 3793km auf der Uhr. Starke Distanz, die wir gefahren sind.

Der Flug nach Singapur verlief weitestgehend ruhig. Felix hat sich mit einem asiatischen Mädchen eine Reihe hintendran um sein Spielzeug gebattlet. Er musste deutlich mehr bespaßt werden, als auf den Hinflügen, da es ja kein Nachtflug war.

In Singapur haben wir dann ein Turbo-Touristen-Programm durchgezogen.
An unserem einen vollen Tag waren wir morgens für 3 Stunden im Zoo. Das Klima dort ist für uns Europäer die Hölle. Gefühlte 100% Luftfeuchtigkeit bei über 30°. Leider waren wohl so früh morgens auch noch ein paar Tiere am schlafen (oder wegen der Temperatur, man weiß es nicht), deswegen musste man in manchen Gehegen die Einwohner suchen. Aber sonst war der Zoo ganz cool mit viel offenem Raum für einige der Tiere.

Danach sind auf den Singapur Flyer hoch. Das ist das Risenrad hier. Das war sehr eindrucksvoll und wir hatten sehr viel Glück mit der Zeit, so dass wir eine ganze Gondel nur für uns hatten.

Mit dem Hop-On Bus sind wir dann etwas durch die Stadt gefahren und haben uns Little India angesehen. Das ist eine ganz eigene Welt in der Welt und man fühlt sich durchaus teilweise etwas unwohl. Felix war überall in Singapur, aber insbesondere dort, die Attraktion. Jeder will das blonde, blauäugige Kind anfassen, was sehr anstrengend ist.

Abends haben wir dann noch die Lichtshow in den Gardens by the Bay genossen. Da liegen dann hunderte Leute auf dem Boden und schauen sich das Lichtschauspiel unter den künstlichen „Supertrees“ an. Das war wirklich super cool und hat Spaß gemacht. Währenddessen ist Felix dann auch eingeschlafen.

Als letzte Station haben wir dann noch die Lasershow des Marina Bay Sands angeschaut. Davon waren wir ehrlich gesagt etwas unterwältigt. Es wird im Internet überall gehyped, aber zumindest von unserem Standpunkt aus war es nicht übermäßig beeindruckend.

Heute morgen wollten wir uns nach dem Frühstück eigentlich noch Chinatown anschauen. Aber zum einen hat das Frühstück im Hipstercafe deutlich länger gedauert als geplant und zum anderen ging dann die Welt unter. Singapur hat uns zum Abschied deutlich gezeigt, wieviel Wasser hier so runterkommt. Also schnell ein Taxi geschnappt und ab ins Hotel die letzten Sachen packen. Sonst hatten wir aber Glück mit dem Wetter. Es hat nur nachts geregnet wenn wir im Hotel waren.

Hipstercafe trinken…

Jetzt sitzen wir gerade am Flughafen und schreiben in aller Eile den letzten Eintrag 😉

Letzte Station in Australien

Von Townsville aus sind wir letzten Freitag mit der Fähre nach Magnetic Island gefahren. Wie fast überall in Australien gibt es auch dort traumhafte Strände und die Insel ist wirklich schön. Das normalerweise sehr schöne Schnorcheln vor der Insel war wegen sehr schlechter Sicht leider nicht so toll. David ist wegen der schlechten Sicht fast mit einer Koralle kollidiert. Dafür haben wir süße Rock Wallabys (kleine Kängurus) gesehen und die Strände genossen. Auf dem Rückweg von der Fähre zu unserem Campingplatz haben wir noch einen Zwischenstopp am (kostenlosen) Wasserpark in Townsville eingelegt. Unsere kleine Wasserratte war aber etwas skeptisch und hat lieber den anderen Kindern zugeschaut 😉

Samstags haben wir dann eine letzte lange Tour gemacht und sind nach über 4 Stunden Fahrt in Cairns und damit am Ende unserer Route angekommen. Wir haben hier einen supertollen Campingplatz mit ganz vielen Palmen, mehreren Pools, Wasserpark, Minigolf uvm. Und unser persönliches Highlight: wir haben einen Platz mit ensuite Bad, also ein Bad direkt neben dem Camper und nur für uns. Neben dem Vorteil der kurzen Wege nutzen wir den Raum auch viel als Ablagemöglichkeit, dann muss man nicht alles im Camper verstauen. Kurz gesagt, wir haben einen tollen Campingplatz erwischt. Und schräg gegenüber waren auch deutsche Elternzeiturlauber. Mit deren Sohn hat Felix sich direkt angefreundet und die beiden haben sehr schön zusammen gespielt (leider sind sie heute, also einen Tag vor uns abgereist).

Am Sonntag waren wir dann endlich tauchen. Am Great Barrier Reef. Nach einer sehr unruhigen Hinfahrt haben wir an einer Plattform direkt am Reef geankert. Auf der konnte Felix dann schön krabbeln. David und ich konnten jeder einen Tauchgang machen, schnorcheln und wir sind zusammen mit Felix in einem Halb-U-Boot mitgefahren und haben dabei ganz viele Fische gesehen. Ich habe beim Tauchen sogar eine Schildkröte gesehen. Insgesamt war es ein toller Ausflug. Die Rückfahrt war zu meiner Erleichterung auch ruhiger.

Gestern (Montag) sind wir, ziemlich spontan, mit einer Seilbahn über den Regenwald gefahren. Das war wirklich beeindruckend den Wald von oben zu sehen und durch ihn zu spazieren. Der Ort am Ende der Seilbahn war aber weniger beeindruckend. Ein typischer Touristenort mit viel Nepp. Aber wir haben uns dort 3 schöne Stunden gemacht und sind dann wieder zurück „geschwebt“. Dabei hat sich mal wieder gezeigt, dass Felix am liebsten schläft, wenn es sich bewegt. Ob im Auto, auf dem Schiff, in der Gondel. Nur im Kinderwagen schafft er es meistens nicht einzuschlafen, da gibt es zu viel zu sehen. (btw zum Thema Schlafen: Felix hat jetzt 3 Nächte hintereinander durchgeschlafen :D) Auf dem Rückweg zum Campingplatz wollten wir eigentlich noch einkaufen, aber weil hier gestern Feiertag war, hatte alles zu (das war übrigens der 4. Feiertag in unserer Zeit hier…)

Also waren wir heute morgen erstmal einkaufen (zum letzten Mal) und haben ansonsten einen eher entspannten Tag gehabt. Wir waren in den verschiedenen Pools und im Wasserpark des Campingplatzes und haben die Palmen und das tolle Wetter genossen. So schlecht es am Anfang unserer Reise auch war, die letzten 1,5 Wochen wurden wir mit sehr viel Sonne und derzeit 28 Grad verwöhnt. Was uns in der prallen Sonne dann teilweise auch schon wieder zu viel war… Unser Tauchguide am Sonntag meinte übrigens zu den 28 Grad „es wäre ziemlich kalt im Moment“. Wie unterschiedlich die Wahrnehmung so ist.

Morgen müssen wir unseren Camper zurückgeben und haben dann noch eine Nacht im Hotel bevor wir Donnerstag nach Singapur weiter fliegen. Es ist schon ein bisschen Wehmut dabei, aber wir freuen uns nach knapp 5 Wochen auch auf Zuhause.

Vor dem Ausräumen des Campers morgen und dem Packen unseres kompletten Krempels haben wir echt Respekt. Irgendwie wird das in 4 Wochen herumreisen immer mehr Zeug und man verteilt es überall. Das wird bestimmt ein bisschen dauern bis wir morgen startklar sind…

Whitsunday Island und mehr…

Mackay war recht ereignislos. Wir haben unsere Nacht im Motel genossen und sind dann weiter nach Airlie Beach.

In Airlie Beach haben wir uns für zwei Nächte in einen schönen Campingplatz mit vielen Vögeln eingemietet. Dort flogen kleine Papageien, Kakadus, Enten und andere Vögel rum, die ich nicht näher benennen kann. Letztere standen auf den Plätzen so rum als würden sie alles überwachen.

In dem Park ist auch jeden Tag eine Vogelfütterung. Die Vögel haben sich um kurz vor vier schon pünktlich auf den Bäumen eingefunden, uns aber trotzdem noch eine halbe Stunde warten lassen bis sie runter zum Futter kamen. Man durfte auch Futter auf die Hand nehmen, was die Vögel zum Anlass genommen haben in Massen auf den Arm zu kommen.

Auf dem Campingplatz haben wir gelesen, dass in der Bar gegenüber jeden Montag Poker stattfindet. Das durfte ich (David) mir natürlich nicht entgehen lassen und habe mich angemeldet. Es war etwas erschreckend zuerst, weil wirklich nur locals anwesend waren und die auch fast alle sehr professionell gewirkt und gespielt haben. Ich habe mich aber schnell eingefunden und am Ende tatsächlich unter ca. 30 Leuten den dritten Platz gemacht. Damit war der Einsatz dreifach wieder drin und wir haben einen Essensgutschein für die Bar bekommen, in der das stattfand.

Den Dienstag haben wir für einen Tagesausflug zu den Whitsunday Islands genutzt. Dort sind einige der schönsten Strände zu bewundern. (Auch wenn man fast etwas abstumpft, weil es hier so extrem viele schöne Strände gibt, z.B. auf Fraser Island)
Mit einem schicken schnellen Boot sind wir in rasanter Fahrt rüber und haben zuerst einen kurzen Bushwalk zu verschiedenen Aussichtsplattformen gemacht. Danach gings zum Schnorcheln. Wir haben uns abgewechselt und jeder von uns konnte eine Runde schnorcheln und eine Runde mit Felix in dem kleinen Glasbodenboot das Riff bewundern. Leider sieht man hier schon die Korallenbleiche, die auch das Great Barrier Reef angreift.
Als letzten Punkt sind wir zu Whitehaven Beach, ein wunderschöner Strand, wo wir lange Aufenthalt hatten um ins Wasser zu gehen. Das hat Felix natürlich wieder sehr genossen. Am Strand gab es dann noch ein richtiges BBQ von der Bootscrew zubereitet. Das war richtig lecker und wurde von einem großen Waran bewacht, der dort einfach so am Strand rumläuft.

Nach dem Tag auf dem Boot haben wir dann den Gutschein für das Restaurant eingelöst. Leider hat uns das eine unfreiwillige Verlängerung in Airlie Beach eingebracht, weil Felix sein Püree nicht vertragen hat und sich deswegen Nachts übergeben hat. Wir mussten dann erstmal den halben Camper auseinander nehmen um alles richtig reinigen zu können und sind deswegen dann eine Nacht länger geblieben. (Lasst euch gesagt sein, dass der Duft aus den Polstern hier nur sehr schwer wieder zu entfernen ist)
Aber keine Panik, Felix geht es gut, war wirklich nur eine einmalige Unverträglichkeit.

Den zusätzlichen Tag haben wir dann mit einem Walk durch Airlie Beach selbst verbracht. Dort gibt es viele kleine Läden und eine große kostenlose Lagune. Das ist ein künstlich angelegter Schwimmbereich, mit mehreren verschieden tiefen Becken direkt am Strand. Überhaupt ist es sehr cool, was es hier so alles kostenlos gibt: Ein Zoo in Rockhampton, an jeder Ecke (auch an Rastplätzen mitten in der Pampa) öffentliche BBQ-Grills und eben dieses Schwimmbad.

Dann ging es weiter nach Townsville wo wir morgen eine weitere Insel besuchen (Magnetic Island)

Weiter Richtung Norden

Nach einer letzten Nacht direkt am Strand haben wir am Donnerstag den Campingplatz verlassen. Nach einem Spaziergang über den 800 Meter langen Pier ins Meer in Hervey Bay sind wir weiter Richtung Norden gefahren.

In Agnes Water haben wir einen sehr idyllischen Platz gefunden, auf dessen Gelände der Besitzer Kängurus pflegt. Die Tiere hüpfen überall rum und erkunden auch gerne mal den Mülleimer oder die Zelte der Camper. Ein besonders neugieriges Exemplar hat sich von David streicheln lassen. Die Ausstattung des Platzes war eher rudimentär, aber die Tiere haben das mehr als wett gemacht. Außerdem haben wir uns beim Kochen nett unterhalten und gleich noch ein paar Tipps für die weitere Route bekommen (und natürlich auch gegeben). Nur das Wetter war echt bescheiden. 13 Stunden Dauerregen, da wollten wir am nächsten Morgen nur noch weiter.

In Rockhampton (einer größeren Stadt in Queensland) hatten wir 2 Nächte. Gestern haben wir den Tag genutzt um uns den botanischen Garten und den Zoo anzuschauen. Und weil das Wetter endlich mal trocken und heiß (28 Grad) war, konnten wir nachmittags den Wasserpark und den Pool des Campingplatzes genießen. Unsere kleine Wasserratte Felix hatte so viel Spaß und wollte überhaupt nicht mehr raus aus dem Pool. Abends haben wir beim Kochen wieder nette Leute kennengelernt. Überhaupt kommt man beim campen leicht ins Gespräch. Die netten Australier, die wegen eines Fußballspiels im Rudel angereist waren, haben uns noch einiges von ihrem BBQ abgegeben. Und mit den deutschen Urlaubern, die unsere Route genau andersrum machen, haben wir fleißig Tipps ausgetauscht. Und waren mehr als froh, dass wir uns nicht für das ganz kleine Campermodell entschieden haben. Nach ihren Erzählungen ist das mit Kind dann doch sehr eng. Vor allem wenns regnet… Aber unsere Prognose ist günstig, wir hoffen das beste!

Heute sind wir das bisher längste Stück an einem Tag gefahren. Zwischen Rockhampton und Mackay ist 300 km lang nichts. Die Autobahn geht einfach nur geradeaus und man sieht rechts und links nur Bäume und Gras (und leider öfter mal ein totes Känguru am Straßenrand). Das war ziemlich eintönig. Aber dank Sonntag war wenig los und wir sind gut durchgekommen. Heute Nacht schlafen wir nochmal eine Nacht im Motel. Nach der langen Fahrt haben wir nicht mehr viel gemacht. Noch was gegessen, eingekauft (was wir gefühlt ständig machen und immer mehr kaufen als geplant…) und es uns im Zimmer gemütlich gemacht.