Eishotel und Glas-Iglu (aka endlich Nordlichter!)

Das Gelände vom Eishotel liegt ca. 25 Minuten von Rovaniemi entfernt. Dort wird jeden Winter das „Hotel“ komplett aus Schnee und Eis gebaut. Der Bau dauert über einen Monat und jedes Jahr sieht das Hotel anders aus.

Beim Einchecken mussten wir direkt angeben, wo und was wir zu Abend essen wollen. Wir haben uns dann für das Menü im Eisrestaurant entschieden. Aber erstmal haben wir am Nachmittag die Eisbar getestet (wegen der Coronabeschränkungen durfte sie nur von 16-17 Uhr öffnen). Die Shots wurden in Gläsern aus Eis serviert und nach dem Austrinken wirft man die Gläser an die Wand. Das gesplitterte Eis bleibt dann dort auf dem Boden liegen. Nach dem Drink haben wir uns das Hotel angeschaut. Jedes Zimmer ist ein Kunstwerk mit einem eigenen Motto, entsprechenden Eisfiguren und Fresken an den Wänden. Alles ist toll beleuchtet. Probegelegen auf den Betten haben wir auch. Bis auf die Kälte echt gemütlich. Im Hotel ist es konstant ca. -4 Grad.

Besonders ich war sehr froh, dass wir auf die Glas-Iglus upgraden konnten. Die Iglus sind beheizt, haben ein kleines Bad und verstellbare Betten. Man kann dann sogar auf dem Bett sitzend bequem rausschauen. Vom Bett aus in den Himmel schauen zu können war noch schöner als in unserer Vorstellung.

Um 19 Uhr durften wir dann zum Abendessen. Trotz kompletter Skibekleidung und Handschuhen wurde uns durch das Sitzen schnell kalt. Sogar das Wasser in unseren Gläsern ist gefroren. Leider war dann auch das Essen sehr schnell kalt und die Portionsgröße auch überschaubar. Die 3 Gänge mit Getränken haben übrigens knapp 85€ pro Person gekostet und waren damit das schlechteste Preis-Leistungs-Verhältnis der Woche. Der Kuchen zum Nachtisch wurde auf einem Teller aus Eis in Form einer Schneeflocke serviert und dann nochmal stilecht an die Wand geworfen (ob das so gedacht war wissen wir aber nicht :)). Nach der Stunde Abendessen waren wir ziemlich durchgefroren und haben uns dann an der Rezeption noch ein Video angeschaut, wie das Eishotel gebaut wird – sehr faszinierend.

Zum Thema Nordlichter: unsere Guide gestern hatte uns gesagt, dass es heute gegen 18 Uhr eine gute Zeit wäre. Und wir haben uns auch die App runtergeladen und genau geschaut. Leider gab es um 18 Uhr keinerlei Aktivität und wir haben uns schon damit angefunden, dass wir keine Polarlichter mehr sehen. Auf dem Rückweg vom Abendessen hat unsere Begleitung ein Foto der Anlage gemacht und darauf war dann tatsächlich ein bisschen Nordlicht zu sehen. Wir haben uns so gefreut. David hat natürlich schnell die Kamera ausgepackt und wir haben ganz viele Fotos gemacht. Mit bloßem Auge hat man aber tatsächlich nichts gesehen. Auf der App wurde dann angezeigt, dass es in 40 Minuten nochmal eine stärkere Aktivität geben soll. Wir sind dann erstmal rein ins Warme. Bei knapp -20 Grad frieren nach 2-3 Minuten fotografieren die Finger ein.

Um 21.40 Uhr waren wir uns am Anziehen um nochmal rauszugehen als der Polarlichter-Alarm in unserem Iglu anging. Und dann gab es wirklich über 30 Minuten Polarlichter, die über den ganzen Himmel getanzt sind. Mit bloßem Auge sind die eher weiß als grün. Es war so toll. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr wir uns darüber gefreut haben. Auch weil nur wenig bis gar nichts vorhergesagt war und dann auch nur am Horizont und nicht über den ganzen Himmel. Nach einer guten Viertelstunde sind wir dann zurück ins Iglu und haben den Rest vom Bett aus verfolgt. Und noch Koffer gepackt. Da wir um 3 Uhr nachts zum Flughafen mussten, wollten wir eigentlich früh ins Bett um noch ein bisschen zu schlafen. Naja, gegen halb 12 sind wir dann eingeschlafen.

Um kurz nach 12 gab es wieder einen Aurora-Alarm. Und wieder sind eine gute halbe Stunde Lichter über den Himmel getanzt. Es war einfach so toll. Nur zum rausgehen konnten wir uns nicht mehr aufraffen. Was waren wir froh um unser Iglu! Nachdem wir uns innerlich schon darauf eingestellt hatten keine Lichter mehr zu sehen, hatten wir dann 3 mal Glück an einem Abend. Wir konnten auf den Fotos sogar teilweise lila Polarlichter einfangen. Das ist sehr selten, weil der Stickstoff (das grüne ist reagierender Sauerstoff) eigentlich recht schlecht reagiert. Das war der krönende Abschluss einer tollen Reise mit so vielen Eindrücken.

Ich muss ja nicht erwähnen, dass wir sehr müde waren, als uns der Taxifahrer um 3 Uhr abgeholt hat. Der Fahrer meinte übrigens so tolle Polarlichter hätte er im Januar noch nie gesehen. Wir hatten einfach solches Glück. In der Stadt hätte man von den Polarlichtern wegen der Lichtverschmutzung nicht so viel gesehen. Alles richtig gemacht 🙂

Auf dem Heimflug hatten beide Flieger Verspätung, so dass wir in Helsinki mal wieder über die Gänge geeilt sind. Aber sonst hat alles gut geklappt und wir konnten auf beiden Flügen schlafen 🙂

Vielen Dank, dass ihr uns auf unserer Reise nach Lappland begleitet habt. Für uns war es eine unvergessliche Erfahrung! Wir hoffen, wir konnten euch ein bisschen teilhaben lassen.

P.S.: Wir haben gelernt, dass die Gewinnchance bei Gewinnspielen von Coca-Cola gar nicht so klein ist. Kann ich nur empfehlen 😉